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Das Feuerlöschwesen in Clörath vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr

Wie in anderen Gemeinden so waren auch in der Gemeinde Neersen um die Jahrhundertwende einige Menschen bereit,
bei Feuersbrunst über die Nachbarschaftshilfe hinaus Mitbürgern zu helfen. Wie aus Unterlagen des Kreisarchivs ersichtlich, waren auch in den Honschaften
Vennheide, Giesgesheide, Hagwinkel, Bökel und Clörath um 1893 Menschen bereit, sich für den Nächsten einzusetzen. So sollte schon 1893 eine freiwillige
Feuerwehr gegründet werden. Eigentlich war auch schon ein Zusammenschluss erfolgt und dieses auch dem Bürgermeister mitgeteilt, doch aus unbekannten
Gründen ist das von der Gemeinde nicht weiter verfolgt worden. Bis zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr 1926, so wie sie bis heute besteht, hat man sich mit Brandcorps und mit Pflichtfeuerwehr in Nachbarschaftshilfe gegenseitig geholfen. Brandeimer und Handpumpen standen laut Bericht in den Honschaften zur Verfügung. Sie wurden regelmäßig kontrolliert, über die Kontrolle war Buch zu führen.

 

Das Feuerlöschwesen in Clörath nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr zur kommunalen Neugliederung im Jahre 1970

Im Jahre 1926 beschloss dann die Gemeinde Neersen die Einrichtung einer freiwilligen Feuerwehr und stellte dazu
auch entsprechende Geldmittel zur Anschaffung von Löschgeräten und Ausstattung zur Verfügung.

Der Löschzug Clörath gründete sich am 26.4.1926 und hatte 26 aktive Mitglieder.

Am 14. September 1926 wurde in einer Festveranstaltung von Bürgermeister Hermann die freiwillige Feuerwehr offiziell gegründet und der Öffentlichkeit mit einer Schauübung vorgestellt. An dieser Veranstaltung nahm auch der damalige Kreisbrandmeister Miessen teil.

Die Honschaft Clörath gehörte damals zur Gemeinde Neersen weshalb auch ein gesonderter Löschzug Clörath
gegründet wurde, dieser war zuständig für die Honschaften Vennheide, Giesgesheide, Hagwinkel, Bökel und Clörath.

Die erste Unterkunft der Feuerwehr war ein Gerätehaus mit Steigerturm gegenüber dem Bauernhof Schmitter. Dort war das Löschgerät, eine Handspritze mit Wasserkuppe, untergebracht, das Gerät befindet sich bis heute im Besitz des Löschzuges Clörath, der die Handspritze vor einigen Jahren unter viel Mühe und mit viel Liebe zum Detail restauriert hat.

An dem damaligen Gerätehaus befanden sich mehrere Löschteiche aus denen Wasser entnommen wurde.

Bei Einsätzen musste die Handspritze und die Wasserkuppe mit Wasser gefüllt werden anschließend ist mit Pferden die Handspritze zum Einsatzort gezogen worden. Nachdem dann die Pferde endlich ausgespannt waren, konnte unter Mithilfe von vier Feuerwehrkameraden die Handpumpe betätigt und das Feuer gelöscht werden.

Am 16.1.1948 bekam der Löschzug Clörath die erste Motorspritze. Dies hört sich heute einfacher an als es damals in den Nachkriegszeiten tatsächlich war. Weil das Geld für eine neue Spritze nicht reichte, wurde eine Spritze aus drei alten Spritzen zusammen gebaut. Es fehlte allerdings noch ein Anhänger, um die Motorspritze zum Einsatzort zu transportieren.

Hier trat der Kamerad August Massen in Aktion. Nach langem Suchen fand er einen gebrauchten Anhänger in Mönchengladbach. Er ließ es sich nicht nehmen, diesen selbst dort abzuholen. Um den Anhänger aber zum Einsatzort zu bringen, musste Massen sein eigenes Fahrzeug als Zugfahrzeug nehmen, denn ein solches stand dem Löschzug Clörath nicht zur Verfügung.

Aber kurze Zeit später wurde doch ein Fahrzeug gefunden, das für den Feuerwehreinsatz zu gebrauchen war. Es handelte sich um einen blauen Opel "Blitz" der dann auch passend "Blauer Vogel" genannte wurde, dieser Name blieb auch, als das Fahrzeug ordnungsgemäß rot umlackiert wurde. Jetzt waren zwar eine Motorspritze und ein Fahrzeug vorhanden, nun war aber das alte Gerätehaus zu klein, eine Lösung musste her. Bis zur Lösung des Unterkunftsproblems ist das Fahrzeug in dem Kuhstall des Bauernhofes der Familien Hammes und Pesch untergebracht worden.

 

Das Feuerlöschwesen in Clörath nach der kommunalen Neugliederung

Nach der kommunalen Neugliederung im Jahre 1970 wurden die Löschzüge Willich, Anrath, Schiefbahn, Neersen und Clörath zu einer Freiwilligen Feuerwehr Willich zusammengeschlossen. Die Selbständigkeit der einzelnen Löschzüge blieb allerdings erhalten. Für die Eigenständigkeit des Löschzuges Clörath setzte sich besonders der damalige Kreisbrandmeister Heinz Josef Dreßen, der neu ernannte Stadtbrandmeister Heinz-Josef Hammes, der Löschzugführer            Willi Draack und nicht zuletzt der erste Stadtdirektor Bernhard Hüsers ein.

Der nach der kommunalen Neugliederung als Löschzug Neersen 2 bezeichnete Löschzug Clörath konnte als Löschgruppe Clörath eigenständig weitergeführt werden. Entscheidend für die Eigenständigkeit der Löschgruppe Clörath war auch, dass der überwiegende Teil der aktiven Mitglieder Selbständige waren, die vor allem auch tagsüber für Einsätze zur Verfügung standen.

Seit der Beschaffung des ersten Motorwagens nach dem Krieg gab es immer wieder Diskussionen um die Unterbringung des Löschzuges Clörath. Bis zum Jahre 1970 kam es zwischen dem Löschzug Clörath und der Altgemeinde Neersen sowie innerhalb des Löschzuges Clörath zu keiner Einigung über einen Standort. Erst nach der kommunalen Neugliederung hat die noch junge Stadt Willich die alte Schmiede der Familie Köttelwesch und Brons angemietet. Mit finanzieller Hilfe der Stadt und mit viel Eigenleistung der Kameraden des Löschzugs Clörath sind die angemieteten Räume hergerichtet worden, bis zum Jahre 2006 war der Löschzug Clörath dort untergebracht.

Anfang 1960 ist der Löschzug Clörath von der Altgemeinde Neersen mit einem LF-8 TSA ausgestattet worden. Dieses Fahrzeug genügte  1970 aber nicht mehr den Anforderungen. Als Lösung ist, nachdem für den Löschzug Anrath ein neues Fahrzeug beschafft worden ist, das alte Anrather Fahrzeug dem Löschzug
Clörath übergeben worden. Dieses Fahrzeug zeichnete sich durch einen besonders undichten Wassertank aus. Leider ist heute nicht mehr bekannt, wie viel
Deitermann Dichtungsmasse für dieses Fahrzeug verwendet worden ist. Aber der Tank war nicht dicht zu kriegen. 1986 bekam der Löschzug Anrath erneut ein
neues Fahrzeug, das dort vorhandene TLF 16 wurde dem Löschzug Clörath zur Verfügung gestellt, damit konnte das undichte Fahrzeug endgültig entsorgt
werden. Obwohl das Fahrzeug von 1986 nicht mit dem undichten Fahrzeug zu vergleichen war, genügte es Mitte der 90er Jahre nicht mehr den technischen
Anforderungen einer modernen und schlagkräftigen Wehr. Mit Beschluss des Rates aus dem Jahre 1996 hat die Verwaltung ein neues TLF-16/25 für den Löschzug Clörath beschafft, welches im Jahre 1997 eingeweiht wurde. Der Vollständigkeit halber muss noch gesagt werden, dass bereits im Jahre 1991 als Ersatz für das alte LF 8 ein neues TSF beschafft worden ist. Beide Fahrzeuge sind natürlich heute noch im Dienst.

Bei der Jahreshauptversammlung 1989, zu der auch der damalige Stadtdirektor Dr. Hans Lamers eingeladen war, ist mit Unterstützung des Kreisbrandmeisters Heinz Josef Dreßen und Stadtbrandmeister Heinz Josef Hammes die Löschgruppe Clörath wieder zu einem Löschzug ernannt worden. Damit ist natürlich ein langer Wunsch in Erfüllung gegangen, mit einem eigenen Ausrückbereich innerhalb der Stadt aber auch zu Nachbarschaftshilfen innerhalb des Kreises Viersen ausrücken zu können.

Zwischenzeitlich ist auch die persönliche Ausrüstung der Kameraden komplettiert worden. So sind alle Kameraden mit der notwendigen Schutzausrüstung sowie Funkmeldempfängern ausgestattet.

Im Jubiläumsjahr besteht der Löschzug Clörath aus 25 aktiven Mitgliedern von denen 18 selbständig sind. Das Durchschnittsalter beträgt 37 Jahre.     Weiterhin gehören noch 9 Kameraden der Ehrenabteilung und 3 Kameraden der Jugendfeuerwehr dem Löschzug an.

Diese Chronik endete hier im Jahre 2001 zum 75jährigen Bestehen des Löschzuges. Wie bereits angedeutet,
haben im Jahre 2001 erste Gespräche über einen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für den Löschzug stattgefunden.

Das Team Feuer- und Zivilschutz der Willicher Stadtverwaltung hat unter Einbeziehung des Wehrführers und der Löschzugführung des Löschzuges Clörath eine Vorplanung erstellt mit dem Ziel, die Kosten eines Neubaus zu ermitteln. Dabei ist auch der Wunsch der Wehrführung berücksichtigt worden, eine dauerhafte Unterkunft für die Jugendfeuerwehr zu erstellen. Wunsch und Ziel war es, ein Gerätehaus zu erstellen, was den heutigen Anforderungen entspricht aber auch Reserven für zukünftige Aufgaben lässt. Das heißt, mindestens 4 Stellplätze und eine Waschhalle sowie ein Schulungsraum, der auf Wunsch des Wehrführers auch groß genug ist, um kreisweite Ausbildungen durchführen zu können.

Die ersten groben Schätzungen ergaben einen Kostenrahmen von ca. 1.7 Millionen Euro. Das war aber nicht zu finanzieren. Im Oktober 2003 wurde die ganze Angelegenheit im Betriebsausschuss beraten und folgender Beschluss gefasst: Das Feuerwehrgerätehaus Clörath kann dann wie geplant gebaut werden, wenn der Kostenrahmen von 1,52 Millionen Euro nicht überschritten wird.

Dieser Beschluss des Betriebsausschusses wurde vom Rat der Stadt Willich am 06.11.2003 bestätigt.
Damit war grundsätzlich der Weg zum Neubau eines Feuerwehrgerätehauses frei.

Die planerischen Ausführungen sollten vom städt. Hochbauamt ausgeführt werden. Beauftragt wurde Dipl. Ing. Joachim Stukenberg und das sollte sich noch als großer Glücksfall für den Löschzug Clörath heraus stellen. Von Anfang an bildete sich ein Team bestehend aus dem Löschzugführer Ernst Teschen, dem stellv. Löschzugführer Gregor Manns, Peter Kreutzer vom Team Feuer- und Zivilschutz und natürlich mit Joachim Stukenberg. An einigen Sitzungen nahm auch der stellv. Löschzugführer Manfred Cremers teil.

Wichtig war, eine gesunde Mischung aus Qualität und Quantität zu erarbeiten. Für den Löschzug Clörath war es nachfühlbar wichtig, möglichst viel Platz zu erhalten um auch für die Zukunft gerüstet zu sein. Viel Platz bedeutet aber auch immer viel Geld. In einem vorherstehenden Abschnitt ist ja aufgeführt, was nach Möglichkeit erhalten werden soll. Erste Berechnungen ergaben, dass dies wohl mit 1,52 Millionen Euro nicht geht. Aber damit wurde auch der Ehrgeiz von Joachim Stukenberg angestachelt. Er erarbeitete Vorschläge zu anderen Baumaterialien, die die Qualität des Gerätehauses nicht einschränkten, aber es kostengünstiger werden ließ. So wurde z.B. auf ein normales Pfannendach verzichtet und Dächer in Pultform eingeplant. Die Halle wurde teilweise aus Fertigteilen gebaut. Das alles ergab hinterher einen Kostenrahmen, der evtl. passen konnte, Sicherheit erlangte man aber nur durch ein Ausschreibungsergebnis.

In den Vorbereitungen hinein kam von der Kämmerei die Nachricht, dass eine Finanzierung des Gerätehauses aus dem Vermögenshaushalt nicht zu machen ist. Nach erster Enttäuschung wurde doch noch eine akzeptable Lösung gefunden, das Haus sollte von einem Generalunternehmen errichtet werden, nach dem PPP-Modell (Privat-Public-Partnership). Das bedeutet, nach Fertigstellung des Gebäudes zahlt die Stadt Willich über 20 Jahre einen monatlichen Mietbetrag, danach wird noch eine Restsumme fällig. Allerdings ist die Stadt von Anfang an Eigentümer des Gebäudes.

Im September 2004 erfolgte die Ausschreibung. Insgesamt gaben 16 Firmen ein Angebot ab. Schon bei der ersten groben Sichtung war erkennbar, dass die zur Verfügung gestellten Mittel ausreichen, um das Gerätehaus Clörath in der gewünschten Größe bauen zu können.
Nach Auswertung durch das Hochbauamt und den erforderlichen Überprüfungen durch das Rechnungsprüfungsamt wurde der Auftrag an die Fa. Durst aus Mönchengladbach vergeben.

Am 29.7.05 ging es mit der Grundsteinlegung los. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von über 30° wurde unter Anwesenheit des Löschzuges Clörath mit Ehrenabteilung, der Jugendfeuerwehr, dem Wehrführer, dem Kreisbrandmeister, dem Ehrenkreisbrandmeister, dem Ehrenwehrführer und Vertretern aller Löschzüge sowie Vertreter des Feuerschutzträgers, die mit zwei Tageszeitungen, einer Kirchenzeitung und Kleingeld gefüllte Hülse in den Boden versenkt. Die Festrede hielt der stellv. Bürgermeister Thomas Brandt. Anschließend ging es in das alte Gerätehaus Schmiedeweg zum Feiern.

Der Bau machte rasch Fortschritte, und schon am 10. Dezember 2005 konnte das Richtfest unter Anwesenheit der Wehrführung, der Löschzugführer, des Löschzuges Clörath, der Jugendfeuerwehr und vielen Gästen gefeiert werden. Den Richtspruch hielt der Polier der Fa. Durst Ralf Meisner, die Festrede der Bürgermeister Josef Heyes. Bei eiskalter Witterung aber tollem Sonnenschein konnte dann im geheizten Schulungsraum der Jugendfeuerwehr bei Gulasch   mit Nudeln zünftig gefeiert werden.

Am 2. Januar 2006 begannen die Innenausbauten wie Einbau der Fenster, Heizungs- und Wasserinstallation, Elektroinstallation, Verputzarbeiten usw. Leider aber gab es auch einen so kalten Winter wie schon lange nicht mehr. Bestimmte Arbeiten konnten nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen ausgeführt werden. Die Hoffnung, schon im Frühjahr das neue Haus beziehen zu können, schwand mit jedem neuen Wintertag.

Mitte März änderte sich das Bild, die Baustelle war voll von Arbeitern, auch die Fa. Durst war daran interessiert, den ursprünglichen Fertigstellungstermin     28. April 2006 einzuhalten. Je näher dieser Termin rückte, um so wahrscheinlicher wurde die rechtzeitige Fertigstellung. Mitte April konnte eine Bauvorabnahme gemacht werden, sie fiel so gut aus, dass der Einweihungstermin für das Feuerwehrgerätehaus und das Haus der Jugendfeuerwehr auf den 26. Mai 2006 festgelegt werden konnte.

Am 28. April 2006 konnte die endgültige Bauabnahme zwischen der Fa. Durst und der Stadt Willich durchgeführt werden.                                                     Bis auf wenige Kleinigkeiten wurde das Feuerwehrgerätehaus und das Haus der Jugendfeuerwehr übernommen. In der Woche zwischen dem 2. und 5. Mai 2006 wurden die Endmontagen wie Kücheneinbau, Garderobe, Spinde usw. ausgeführt, so dass am 05. Mai 2006 der Löschzug Clörath in das neue Gerätehaus umziehen konnte. Bis zur offiziellen Einweihung des Gerätehauses am 26. Mai waren noch 3 Wochen Zeit in der die Arbeiten, die in Eigenleistung gemacht werden sollten, auch gemacht werden konnten.

Eigentlich war vorgesehen, am Einweihungstag mit Musik einen Umzug vom alten Gerätehaus Schmiedeweg zum neuen Gerätehaus Vennheide                   mit der alten Pumpe vornweg zu machen. Doch der Wettergott spielte nicht mit. Den ganzen Tag regnete es wie aus Eimern und die Festgäste
wären bis auf die Haut nass geworden. Da aber die Musikkapelle bestellt war, spielte sie auch, nämlich in der neuen Fahrzeughalle des Gerätehauses.           Die Fahrzeughalle war in den Farben der Stadt Willich (blau/gold) geschmückt worden und Löschzugführer Ernst Teschen konnte sich auf über 200 Gäste freuen.

Durch das Programm der vielen Festreden führte Fachbereichsleiter Christoph Gerwers. Als ersten Redner kündigte er den stellv. Bürgermeister Hans Kothen an. Nach der Übergabe des Schlüssels durch den stellv. Bürgermeister und den Feuerschutzdezernenten an den Wehrführer Thomas Metzer, den Löschzugführer Ernst Teschen und den Jugendfeuerwehr-wart Friedhelm Kamps bedankte sich Ernst Teschen bei der
Verwaltung für den Neubau, bei den Nachbarn für den ertragenen Baulärm und bei der Familie Brons für 30jährige Gast-freundschaft im alten Gerätehaus
Schmiedeweg und überreichte jeweils einen Blumenstrauß. Anschließend  bedankte sich auch Friedhelm Kamps. Danach richtete der Wehrführer Thomas Metzer und der Kreisbrandmeister Klaus T. Riedel noch das Wort an die Versammelten. Damit endete der offizielle Teil der Veranstaltung und bei Sauerbraten und Gyros konnte kräftig zugegriffen werden.

Wann die letzten nach Hause gegangen sind, soll hier verschwiegen werden, aber sicher ging schon im Osten die Sonne auf.

Die Einweihungsfeier wurde abgerundet mit einem Tag der offenen Tür am 28 Mai 2006. Er begann mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Fahrzeughalle. Der Gottesdienst wurde gestaltet von Pfarrer Johannes Palmen und Prädikant Volker Hufschmidt von der ev. Emmaus-Gemeinde. Mitgestaltet wurde er vom Konradchor unter der Leitung von Regina Rennen. Nach dem Gottesdienst sang der Konradchor noch ein paar selbst gedichtete Lieder die auf das besondere Verhältnis zwischen dem Löschzug Clörath und dem Konradchor eingingen.

An diesem Tag meinte es der Wettergott wieder gut mit dem Löschzug und der Jugend-feuerwehr. Die Sonne schien und die vielen Besucher fühlten sich so wohl, dass ab 16.30 Uhr die Küche geschlossen werden musste, weil einfach alles aufgegessen war.

Hier endet vorerst die Chronik des Löschzuges Clörath. Sollten besondere Ereignisse eine Fortsetzung notwendig machen, wird sie auch erfolgen.

Wegen der in Deutschland vom 9.6. bis 9.7.2006 stattfindenden Fußballweltmeisterschaft sind vom Innenminister sogenannte ManV-Container in           Auftrag gegeben worden, diese Container beinhalten Defibrilatoren, ein Schnellaufbauzelt mit Heizung, Medikamente, Verbandsstoffe
und vieles mehr, was zur Versorgung bei einem Massenanfall von Verletzten (ManV) erforderlich ist.  Ein Container
ging auch in den Kreis Viersen und es stellte sich die Frage, welche Stadt ist bereit, den Container unterzubringen und dafür noch ein
Wechsellader-Fahrgestell zu beschaffen und welcher Löschzug letztendlich für den Einsatz des Containers ausgebildet werden soll. Auf Bitten des Wehrführers
war die Stadt Willich bereit, den Container zu übernehmen und auch die ständige Pflege der Medikamente und Verbandsstoffe durch Kräfte des Rettungsdienstes durchführen zu lassen. Der Wehrführer hat danach den Löschzug Clörath angesprochen mit der Bitte, doch die einsatzmäßige Betreuung des Containers zu übernehmen.  Diese Bitte wurde umgehend erfüllt. Sofort machte sich der Löschzug Clörath daran, solange mit und am Container zu üben, bis dass alle Handgriffe perfekt saßen. Denn dieser Container war zum Einsatz beim Weltmeisterschaftsspiel Deutschland – Polen in Dortmund vorgesehen. Sicherlich war es für alle Beteiligte ein aufregender Tag, Gott sei Dank musste der Container nicht eingesetzt werden, das Fußballspiel
wurde in der Nachspielzeit dank eines Tores von Oliver Neuville noch mit 1:0 gewonnen, und der Löschzug Clörath war um viele Erfahrungen reicher
geworden.  Nur wenig später musste der Container tatsächlich eingesetzt werden, bei einem schweren Verkehrsunfall mit 31 verletzten Kindern und Erwachsenen in der Nähe von Kevelaer am 4.7.06 ist über den Kreis Viersen der Löschzug Clörath alarmiert worden. Auch wenn bei diesem schweren Unfall leider ein Kind ums Leben gekommen ist, hat lt. Brandamtsrat Rainer Höckels von der Feuerwehr Viersen alles hervorragend
geklappt. Das ständige Üben hat sich also gelohnt.

Alles im Leben ist vergänglich, so auch die aktive Zeit  als Feuerwehrmann. Mit Vollendung des 60. Lebensjahres ging für Löschzugführer
Ernst Teschen ein langes und aktives Feuerwehrleben zu Ende. Am 06.01.1966 ist er dem Löschzug Clörath beigetreten. Nach den erforderlichen Ausbildungen, auch an der Landesfeuerwehrschule in Münster, hat Ernst Teschen am 27.01.1986 die
Führung des Löschzuges Clörath übernommen. Am 13.06.1996 wurde er zudem noch zum stellv. Wehrführer der Stadt Willich ernannt. Mit seiner temperamentvollen aber auch auf Ausgleich bedachten Art hat er sehr viel für den Bestand des
Löschzuges Clörath und für die Ausbildung der Gesamtwehr getan. Zudem hat er rechtzeitig für seine Nachfolge vorgesorgt, so dass die Arbeit im Löschzug
Clörath kontinuierlich fortgesetzt werden kann. Zu seinem feuerwehrlichen Lebenswerk gehört ohne Zweifel der Neubau des Feuerwehrgerätehauses auf der Vennheide.

Mit einer bewegenden Abschiedsfeier ist Ernst Teschen am 20.10.2006 durch den Feuerschutzdezernenten der Stadt
Willich Christoph Gerwers, Wehrführer Thomas Metzer und Kreisbrandmeister Klaus T. Riedel verabschiedet worden. Rund 150 Gäste, darunter Vertreter aus Politik, Verwaltung, Feuerwehr, Familienangehörige und Freunde, ließen es sich nicht nehmen, Ernst Teschen die nötige Ehre zu erteilen.                              Als Abschiedsgeschenk bekam er vom Stadtfeuerwehrverband eine Uhr, eingraviert das neue Feuerwehrgerätehaus Clörath,                                               ein Unikat, dass sicherlich so schnell nicht wieder verliehen wird. Die Abschiedsfeier endete mit dem Großen Zapfenstreich.

Der Löschzug Clörath selbst wird Ernst Teschen am 6. Januar 2007 noch gesondert als Löschzugführer verabschieden, hier wird später darüber berichtet.

Der Löschzug Clörath hat sich bei einer Anhörung einstimmig für Gregor Manns als neuer Löschzugführer ausgesprochen.                                               Seine Vertreter sind Joachim Stauten und Manfred Cremers. Die neue Löschzugführung hat  am 23.10.2006 ihre Arbeit aufgenommen.

Am 19.12.2006 ist endlich auch das Fahrgestell für den ManV-Container von der Fa. Boeckels ausgeliefert worden. Nun muss bei einem ManV-Einsatz nicht zuerst ein Fahrgestell bei der Feuerwehr Viersen geholt werden. Die Einsegnung soll später erfolgen zusammen mit dem neuen MTF.

Mit einem holzgeschnitzten Florian aus dem Wallfahrtsort Kevelaer als Geschenk ist Ernst Teschen am 6. Januar 2007, also am Dreikönigstag und genau       41 Jahre nach seinem Eintritt, vom Löschzug Clörath verabschiedet worden. Durch seinen Nachfolger Gregor Manns wurde er zum Ehrenlöschzugführer des Löschzuges Clörath ernannt. Langanhaltender Beifall zeigte, dass diese Entscheidung richtig war. Nach langer Zeit haben die Mitglieder des Löschzuges und auch die Frauen der Feuerwehrmänner mit Sketchen dafür gesorgt, dass aus dem Abschiedsabend ein kurzweiliger und fröhlicher Abend wurde. Wobei Abend nicht so ganz richtig ist, die letzten gingen morgens so gegen 5.00 Uhr nach Hause. Erstmalig ist der Dreikönigstag im Schulungsraum des neuen Gerätehauses gefeiert worden, ein Luxus, den die Clörather nun jedes Jahr genießen können.

Das Feuerwehrleben in Clörath geht weiter, so konnte endlich am 27.3.2007 erstmalig ein Mannschaftstransportfahrzeug in Dienst gestellt werden.               Ein Renault Trafic. Jetzt können tatsächlich alle Einsatzkräfte des Löschzuges auch mit Feuerwehrfahrzeugen zum Einsatzort gelangen.

Am 20.05.2007 hat der Löschzug erstmalig (mit Ausnahme der Einweihung) einen Tag der offenen Tür durchgeführt.
Bei dieser Gelegenheit sind der Wechsellader und das MTF sowie das neue MTF des Löschzuges Neersen und das Leitungsdienstfahrzeug für den hauptamtlichen Gerätewart Michael Klein mit eingeweiht worden. Scheinbar haben die Clörather ein besonderes Verhältnis zum Wettergott, obwohl es Tage vorher geregnet hat, war an diesem Tag nur eitel Sonnenschein. Das wurde auch von den vielen Besuchern honoriert. Schon um 13.00 Uhr war der Spießbraten ausverkauft, es musste auf Currywurst und Frikadellen und wer wollte auf Kuchen zurück gegriffen werden. Hier sei mal ein besonderer Dank an die Frauen der Feuerwehrangehörigen gerichtet, die hatten alles im Griff und sorgten auch im Hintergrund dafür, dass der Tag der offenen Tür ein voller Erfolg wurde.

Das Jahr 2007 neigt sich dem Ende entgegen. Es war feuerwehrmäßig ein  Jahr ohne besondere Höhen und Tiefen. Der langjährige Gerätewart Christian Brons hat seine Tätigkeit aus zeitlichen Gründen zum 01.09.2007 an Peter Thelen übergeben.  Hier sei Christian Brons nochmals herzlich für seinen jahrelangen Einsatz als Gerätewart gedankt. Für das Jahr 2008 war die Beschaffung eines Abrollers SW 3000 geplant. Die Ausschreibung dazu wurde aber aus Dringlichkeitsgründen vorgezogen, so dass mit der Beauftragung des Abrollers schon im Januar 2008 zu rechnen ist. Der Abroller SW 3000 wird ebenfalls wie der ManV-Container dem Löschzug Clörath zugeordnet. Am 30.11.2007 ist zum 2. mal ein Weihnachtsbaum aufgestellt worden. Für den Löschzug Clörath war das auch gleichzeitig Anlass, den Feuerwehrfrauen für die im Jahr 2007 geleistete Hilfe und Unterstützung zu danken und sie zu einem Imbiss einzuladen.

Der Abroller SW 3000 ist am 28/29.4.2008 in Baltringen bei der Fa. Jerg abgeholt worden. Noch am 30.4.08 wurde er beklebt und konnte am Tag der offenen Tür am 4.5.08 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Zwischenzeitlich ist auch der Auftrag für ein neues HLF 20/16 durch die Verwaltung erstellt worden.       Mit der Auslieferung dieses Fahrzeuges wird im März 2009 gerechnet. Mit der Auslieferung dieses Fahrzeuges hätte dann auch das TSF ausgedient, dies wird mit einem weinenden und einem lachenden Auge gesehen, war doch das TSF das erste Neufahrzeug für den Löschzug Clörath überhaupt.

Bei aller Freude über ein Neufahrzeug darf nicht verschwiegen werden, dass am 23.6.2008 der Oberfeuerwehrmann Albert Müller nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von nur 39 Jahren verstorben ist. Unter großer Anteilnahme der Feuerwehr wurde er am 01.07.2008 zu Grabe getragen.

Die AbwasserBetriebe Willich (ABW) sind im Besitz eines 60 kvA Notstromaggregates das eigentlich selten benötigt wird. Seitens des ABW kam die Anfrage an das Team Feuer- und Zivilschutz, ob man hier nicht zusammen arbeiten könnte. Das Angebot war, das Aggregat wird von der Feuerwehr gepflegt und auch dort untergestellt, dafür stellt ABW es als Dauerleihgabe zur Verfügung mit der Auflage, dass ABW das Gerät jederzeit von der Feuerwehr ausleihen kann. Das Notstromaggregat, das auf einer Lafette aufgebaut ist, war in einem erbärmlichen Zustand. Technisch war es in Ordnung aber optisch kein Genuss. Es wurden Sponsoren gesucht, die dem Äußeren des Aggregates zu Leibe gehen sollen. So hat sich die Firma Steppen aus Willich erbarmt und das Gerät neu lackiert, natürlich in RAL 3000, verrostete Teile wurden entfernt und neue Teile eingeschweißt. Die Fa. Plast-Tec hat es mit dem Logo von ABW und dem Feuerwehrlogo beklebt und siehe da, das Gerät sieht aus wie neu. Seit dem 10.3.09 ist es im Feuerwehrgerätehaus Clörath untergebracht. Einige Mitglieder des Löschzuges haben dann noch eine Kiste in das Gerät hinein gebaut, so dass alle benötigten Anschlüsse und Adapter untergebracht und immer mitgeführt werden können. Vielen Dank an die, die hier mitgewirkt haben.

Die Zeit bleibt nicht stehen, am 09.04.2009 wurde das neue HLF 16/20 angemeldet und am 21./22.4. in Dissen bei der Fa. Schlingmann, zusammen mit dem neuen Neersener HLF, abgeholt. Am 24.5.09, am Tag der offenen Tür, wurde das Fahrzeug eingesegnet und der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dieser Neubeschaffung ist die unbedingt notwendige Modernisierung der Ausstattung des Löschzuges Clörath abgeschlossen.
Welch eine Entwicklung im Löschzug Clörath, beim Einzug in das neue Gerätehaus, am 05.05.2006 bestand der Fuhrpark aus einem TLF 16 und einem TSF. Seit dem 22.4.09 besteht der Fuhrpark aus einem hochmodernen HLF 16/20, einem TLF 16, einem Wechsellader mit ManV-Container und SW-3000, einem MTF und einem Notstromaggregat. Aus einem kleinen Löschzug ist eine moderne und schlagkräftige Truppe geworden, die sich auf Sondereinsätze spezialisiert hat und aus der Gesamtwehr nicht mehr wegzudenken ist. Hinzu kommt, dass sich der Löschzug nicht nur personell vergrößert hat, sondern er hat auch sehr viele junge Leute für die ehrenamtliche Arbeit innerhalb der Feuerwehr begeistern können.

Das Jahr 2009 ging ohne dramatische Einsätze zu Ende. Es war ein Jahr mit vielen Höhepunkte, was die Ausstattung angeht, ansonsten war es ein normales Jahr mit mehr oder weniger schwierigen Einsätzen.